Karte 1803

Bauakademie

Die "Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften", 1696 von Kurfürst Friedrich III, dem späteren König Friedrich I, in Berlin gegründet, war zwar mit den für das Bauwesen nötigen Fächern Mathematik, Geometrie und Architektur ausgestattet, doch in dem Maße, in dem sie sich im Verlauf des 18. Jh. auf die künstlerischen Aufgaben konzentrierte, wurde die Schaffung einer speziellen Schule zur Ausbildung von Baumeistern dringlich. Friedrich II. gründete 1775 die "Ecole de génie et d’Architecture", die nach seinem Tod 1786 nicht weitergeführt wurde. Die Gründung der Bauakademie erfolgte im Oktober 1799 durch Friedrich Wilhelm III., ihren Sitz hatte sie im gerade fertiggestellten Münzgebäude am Werderschen Markt (1871 abgerissen). Das Gebäude war von Heinrich Gentz entworfen worden und trug den von Friedrich Gilly geschaffenen umlaufenden Figurenfries. Zu den Dozenten gehörten so bekannte Namen wie Heinrich Gentz (der ab 1801 auf Veranlassung Goethes in Weimar tätig war), David und Friedrich Gilly, Carl Gotthard Langhans (bekannt durch den Bau des Brandenburger Tores), Johann Gottfried Schadow, Wilhelm Beuth, Aloys Ludwig Hirt, Friedrich Wilhelm Becherer und der Ingenieur Johann Albert Lytelwein, der gleichzeitig der erste Direktor ist und erst 1830 von Karl Friedrich Schinkel als Leiter der Oberbaudeputation abgelöst wurde. Die "Königliche Bauakademie zu Berlin" war Deutschlands erste staatliche Architekturschule und bildete Baumeister aus, die im damals noch ungetrennten Berufsbild sowohl Architekten als auch Ingenieure waren. 1806 erfolgte der Umzug der Bauakademie in die Zimmerstraße 25 (in das Gebäude des ehemaligen Kreisgerichtes, nicht mehr vorhanden) und 1836 der Umzug in das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Gebäude am Kupfergraben (kriegsbeschädigt, 1962 abgerissen). 1879 wurden Bauakademie und Gewerbeakademie in der neu gegründeten Technischen Hochschule Charlottenburg, der späteren Technischen Universität Berlin, vereinigt.

Die Berliner Bauakademie

Die Berliner Bauakademie