Karte 1803
Wilhelm von Humboldt Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher Wilhelm Joseph von Schelling Friedrich Wilhelm III. von Preußen Georg Wilhelm Friedrich Hegel Karl Friedrich von Savigny Albrecht Daniel Thaer Johann Gottlieb Fichte als Berliner Landsturmmann 1813

2. November 1809    Berliner Universität von Wilhelm von Humboldt gegründet

Auslöser der Gründung der Berliner Universität ist Napoleon. Durch die Gebietsverluste nach seinen Feldzügen und die Schließung der Universität Halle existieren auf preußischem Gebiet nur noch zwei Universitäten: in Königsberg und Frankfurt (Oder).

Es ist die Gründungskonzeption Wilhelm von Humboldts, die der 1809 eröffneten Berliner Universität den Titel "Mutter aller modernen Universitäten" zukommen lässt. In seine Denkschrift „Über innere und äußere Organisation der höheren wissenschaftlichen Anstalten in Berlin“ fließen Reformideen der Philosophen Johann Gottlieb Fichte, dem ersten gewählten Rektor der Berliner Universität, von dem Philosophen Schelling und dem Theologen und Philosophen Friedrich Schleiermacher ein. Danach soll eine "Universitas litterarum" entstehen, eine Anstalt, die von der Einheit von Lehre und Forschung und von allseitiger humanistischer Bildung geprägt ist.

Zunächst jedoch bedarf es langwieriger Verhandlungen mit König Friedrich Wilhelm III.. Der ist schließlich bereit, der Universität ihr erstes Gebäude - das ehemalige Palais des Prinzen Heinrich von Preußen zu stiften. Es wurde von 1748 bis 1766 Unter den Linden erbaut. Von Anfang an gibt es an der Berliner Universität die vier klassischen Fakultäten Jura, Medizin, Philosophie und Theologie. Das erste Semester beginnt mit 256 Studenten und 52 Dozenten. Am 2.November 1809 hält Staatsrechtler und Rektor Theodor Anton Heinrich Schmalz die erste Vorlesung. Johann Gottlieb Fichte lehrt Philosophie, Karl Friedrich von Savigny liest Jura, August Boeckh Klassische Philologie, Christoph Wilhelm Hufeland Medizin und Albrecht Daniel Thaer Landwirtschaft. Fichte und Schleiermacher sind als Dekane berufen. Auch der Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt lehrt an der Hochschule, die 1828 den Namen "Friedrich-Wilhelms-Universität“ erhält.

In die Reihe der späteren 29 Nobelpreisträger, die ihre wissenschaftliche Arbeit auch an der Berliner Universität leisteten, gehören Albert Einstein, Emil Fischer, Max Planck und Fritz Haber. Auch Heinrich Heine, Adelbert von Chamisso, Ludwig Feuerbach, Otto von Bismarck, Karl Liebknecht, Franz Mehring, Alice Salomon, Karl Marx und Kurt Tucholsky waren einst als Studierende an der Berliner Alma mater eingeschrieben.

Das Universitätsgebäude zu Berlin

Das gelehrte Berlin

Johann Gottlieb Fichte

Brief Alexander von Humboldts an König Friedrich Wilhelm III.

Brief Alexander von Humboldts an König Friedrich Wilhelm III.